Auf Wunsch einer einzelnen Person
kommen wir heute wieder zu einem älteren Spiel aus der Mitte des
guten alten PS2-Zeitalters, nämlich Champions of Norrath: Realms of EverQuest - kurz CoN.
Ich muss zugeben dass ich es seit
vielen Jahren nicht gespielt habe, und dass sich daran ziemlich
sicher auch nichts ändern wird (wenn nicht diese besagte Person mal vorbeikommt und mich dazu zwingt^^).
Nicht falsch verstehen: CoN ist ein
wirklich tolles Spiel mit welchem ich sehr viel Freude hatte, aber
inzwischen gibt es einfach technisch bessere (weil neuere) Spiele
des Genres.
Nun aber zum Spiel: CoN ist ein
Action-RPG. Im Grunde ist es das Diablo 2 für die PS2 in hübscher
Grafik. Dass bei Blizzards Erfolgsserie geklaut wurde kann man dabei
nicht leugnen. Muss man aber auch gar nicht, denn warum sollte man
nicht die Stärken eines Genrehits verbauen, vor allem wenn dieser
nur PC-Spielern vorbehalten war.
Viele gute Konkurrenten gab es auf der
PS2 auch nicht, der Vorreiter war Baldurs Gate: Dark Alliance, und
mit diesem konnte man sich locker messen.
Wie bei vielen solcher Spiele hat man
anfangs 5 Klassen zur Auswahl: Barbar, Waldläufer, Kleriker, Magier
und Schattenritter.
Barbar ist der typische
Haudrauf-Kämpfer ohne viel Firlefanz oder magischen Schnickschnack.
Dicke Rüstung, grobe Waffen, ein paar Kriegsschreie und viel
Aggressionspotenzial. Einfach immer nur feste druff.
Der Waldläufer ist hingegen der
filigrane Geselle, der mit seinem Bogen und diversen Schusstechniken
die Gegner von weitem aufs Korn nimmt. Kann notfalls auch in den
Nahkampf gehen, aber dafür hat man ihn ja eigentlich nicht gewählt.
Der Kleriker ist wieder ein Nahkämpfer
mit dicker Rüstung und schwerer Waffe, allerdings auch mit eigenen
Zaubern, u. a. zur Heilung aber auch zum Angriff. Dafür hat er nicht
soviele Nahkampftechniken wie der Barbar und kann nur stumpfe
Schlagwaffen verwenden, z. B. Streitkolben und Hämmer. Scharfe
Waffen wie Äxte und Schwerte sind ihm nicht gegönnt. Im Grunde ein
CoN-Paladin.
Der Magier sollte klar sein.
Tonnenweise Eis-, Feuer und Blitzspells, dafür nur hauchdünne
Stoffrüstungen und keine Chancen im Nahkampf…und wehe es geht
einmal das Mana aus und man hat keinen Trank parat…
Der Schattenritter ist dann der
Charakter, der sich am weitesten von Diablo 2 entfernt, ähnelt aber
stark dem Totenbeschwörer. Er muss jedoch mehr in den Nahkampf als
sein Blizzard-Kollege, hat aber genau wie er viele Gift- &
Knochenspells sowie einige Beschwörungen (wenn auch nicht ganz so
viele).
Die Story ist nicht der Rede wert, aber
das erwartet bei so einem Spiel auch keiner (selbst Diablo hat ne öde
08/15-Story). Bei solchen Spielen geht es eh nur darum sich durch
lauter Landschaften, Städte und Dungeons zu metzeln, dabei immer
wieder auf neue Gegner und fette Bosse zu treffen und ständig neue
Ausrüstung zu finden, mit der man seinen Char weiter hochpimpen
kann. Dazu freut man sich auf jedes neue Level Up, damit man stärker
wird und neue Skills & Spells lernen kann.
Bei jedem einzelnen dieser Punkte gibt
sich CoN keine Blöße. Die Gegenden sind sehr schön und
abwechslungsreich, die Gegner vielfältig und oft auch fordernd, die
Bosse mal mehr oder weniger gut, aber im Ganzen auch positiv zu
bewerten.
Das Leveln dauert nicht zu lang oder zu
kurz, und auch die Gegenstandsflut ist sehr ausgeglichen. Lediglich
das ständige „Das ist zuviieeel!“ oder „Isch gann nisch noch
mär dragen!“ geht einem nach einer Weile gehörig auf die
Ketten, denn es zählt nicht nur der Platz im Gepäck, sondern auch
das Maximalgewicht (bei welchem offenbar hinten eine Null fehlt) wie viel Gegenstände man tragen kann…und jedes
mal ne Portalrolle nur zum Händler und wieder zurück nervt
wirklich, vor allem wenn das Maximalgewicht schon allein vom eigenen
Equip, Tränken und ggf. Pfeilen zu 2/3
erreicht wird
… ein Paradies für Packesel!
… ein Paradies für Packesel!
Abgesehen von dieser ständigen
Nerveinlage ist das Spiel jedoch mehr als gelungen, und die Tatsache,
dass dies die größte Kritik am gesamten Spiel ist, sagt doch schon
einiges aus (ok, wäre da nicht noch Story, aber da darf man bei
solchen Spielen einfach nichts erwarten…die ist bei diesen Hack &
Slays einfach mal nachrangig).
Hinzu kam noch, dass man sogar auch zu
zweit miteinander vor der Konsole spielen konnte, was den Spaß noch
größer machte und es endgültig zu einem meiner damals liebsten
PS2-Games machte.
Angefangen hatte ich das Spiel mit dem
Barbaren, und hatte mit diesem auch viel Spaß bis zum 3. Akt. Dieser
beginnt mit einer Lava-Welt, wo u. a. große Golems mit Felsbrocken
auf einen werfen. An sich sind diese Golems schnell hin, würden sie
nur nicht ständig in der Lava stehen bleiben, in welcher man nicht
an sie rankommt, da man sofort stirbt wenn man in diese tritt.
Da ich diese
scheiß Golems nicht ungestraft davonkommen lassen konnte, fing ich
nochmal neu mit einem Waldläufer an, und war mit diesem noch
zufriedener als mit dem Barbaren, da er abwechslungsreicher ist (man
bewegt und zielt ja nicht mit einer Maus, sondern steuert Chara und
Blickrichtung direkt mit dem linken Stick…man kann also nicht
einfach einen Mauszeiger auf dem Gegner gedrückt halten sondern muss
sich exakt auf den Gegner ausrichten. Hinzu kommt, dass Pfeile
Verbrauchsgüter sind, man also immer sich einen großen Vorrat
kaufen muss….nervig, aber ist ok, sind ja nicht teuer…aber sie
WIEGEN!!! Der Waldläufer wurde also noch mehr vom Maximalgewicht
gemobbt als die anderen…machte aber halt Spaß solange er die
Fresse hielt, denn leider war ihm sein Gepäck und durch mir sein
Gelaber „zu viieeel!!!“
Den 2. Teil Champions: Return to Arms
hatte ich mir natürlich auch geholt. Wieder ein gutes Spiel, wenn
auch nicht mit großen Neuerungen…im Grunde ein großes Add-On mit
eigener Story (naja...“Story“…^^).
Größte Neuerung waren 2 neue Klassen:
den Val-Shir-Berserker, ein Tigermensch der mit Äxten kämpfte und
sogar Wurfäxte benutzen könnte, und den Iskar-Schamanen, eine Art
Echsenmensch mit verschiedensten Zaubern um vor allem Gegner zu
schwächen, sich zu stärken und im Nahkampf den Rest zu geben. Auch
die anderen Klassen bekamen einige neue Skills, u. a. konnte der
Waldläufer nun seine Pfeile beschwören und musste sie nicht mehr
kaufen.
Trotzdem probierte ich auch die beiden
neuen und entschied mich für den Iksar-Schamanen, auch wenn man
seinen Chara aus CoN hätte importieren können. Neue Gebiete,
Bosse, Gegner und Gegenstände rundeten das ganze ab und machten es
zu einem gelungenen Nachfolger, der mir ebenfalls viel Freude
bereitete. Schade dass es die Champions-Reihe nicht inzwischen auch
auf die PS3 geschafft hat…
Bilder von http://www.wescoregames.com mediang.gameswelt.ne http://gameswalls.com http://ps2media.gamespy.com http://images.psxextreme.com http://i.testfreaks.at
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen