Donnerstag, 6. September 2012

Champions of Packesel

Auf Wunsch einer einzelnen Person kommen wir heute wieder zu einem älteren Spiel aus der Mitte des guten alten PS2-Zeitalters, nämlich Champions of Norrath: Realms of EverQuest - kurz CoN.


Ich muss zugeben dass ich es seit vielen Jahren nicht gespielt habe, und dass sich daran ziemlich sicher auch nichts ändern wird (wenn nicht diese besagte Person mal vorbeikommt und mich dazu zwingt^^).
Nicht falsch verstehen: CoN ist ein wirklich tolles Spiel mit welchem ich sehr viel Freude hatte, aber inzwischen gibt es einfach technisch bessere (weil neuere) Spiele des Genres.
Nun aber zum Spiel: CoN ist ein Action-RPG. Im Grunde ist es das Diablo 2 für die PS2 in hübscher Grafik. Dass bei Blizzards Erfolgsserie geklaut wurde kann man dabei nicht leugnen. Muss man aber auch gar nicht, denn warum sollte man nicht die Stärken eines Genrehits verbauen, vor allem wenn dieser nur PC-Spielern vorbehalten war.
Viele gute Konkurrenten gab es auf der PS2 auch nicht, der Vorreiter war Baldurs Gate: Dark Alliance, und mit diesem konnte man sich locker messen.
Wie bei vielen solcher Spiele hat man anfangs 5 Klassen zur Auswahl: Barbar, Waldläufer, Kleriker, Magier und Schattenritter.
Barbar ist der typische Haudrauf-Kämpfer ohne viel Firlefanz oder magischen Schnickschnack. Dicke Rüstung, grobe Waffen, ein paar Kriegsschreie und viel Aggressionspotenzial. Einfach immer nur feste druff.
Der Waldläufer ist hingegen der filigrane Geselle, der mit seinem Bogen und diversen Schusstechniken die Gegner von weitem aufs Korn nimmt. Kann notfalls auch in den Nahkampf gehen, aber dafür hat man ihn ja eigentlich nicht gewählt.
Der Kleriker ist wieder ein Nahkämpfer mit dicker Rüstung und schwerer Waffe, allerdings auch mit eigenen Zaubern, u. a. zur Heilung aber auch zum Angriff. Dafür hat er nicht soviele Nahkampftechniken wie der Barbar und kann nur stumpfe Schlagwaffen verwenden, z. B. Streitkolben und Hämmer. Scharfe Waffen wie Äxte und Schwerte sind ihm nicht gegönnt. Im Grunde ein CoN-Paladin.
Der Magier sollte klar sein. Tonnenweise Eis-, Feuer und Blitzspells, dafür nur hauchdünne Stoffrüstungen und keine Chancen im Nahkampf…und wehe es geht einmal das Mana aus und man hat keinen Trank parat…
Der Schattenritter ist dann der Charakter, der sich am weitesten von Diablo 2 entfernt, ähnelt aber stark dem Totenbeschwörer. Er muss jedoch mehr in den Nahkampf als sein Blizzard-Kollege, hat aber genau wie er viele Gift- & Knochenspells sowie einige Beschwörungen (wenn auch nicht ganz so viele).
Die Story ist nicht der Rede wert, aber das erwartet bei so einem Spiel auch keiner (selbst Diablo hat ne öde 08/15-Story). Bei solchen Spielen geht es eh nur darum sich durch lauter Landschaften, Städte und Dungeons zu metzeln, dabei immer wieder auf neue Gegner und fette Bosse zu treffen und ständig neue Ausrüstung zu finden, mit der man seinen Char weiter hochpimpen kann. Dazu freut man sich auf jedes neue Level Up, damit man stärker wird und neue Skills & Spells lernen kann.
Bei jedem einzelnen dieser Punkte gibt sich CoN keine Blöße. Die Gegenden sind sehr schön und abwechslungsreich, die Gegner vielfältig und oft auch fordernd, die Bosse mal mehr oder weniger gut, aber im Ganzen auch positiv zu bewerten.
Das Leveln dauert nicht zu lang oder zu kurz, und auch die Gegenstandsflut ist sehr ausgeglichen. Lediglich das ständige „Das ist zuviieeel!“ oder „Isch gann nisch noch mär dragen!“ geht einem nach einer Weile gehörig auf die Ketten, denn es zählt nicht nur der Platz im Gepäck, sondern auch das Maximalgewicht (bei welchem offenbar hinten eine Null fehlt) wie viel Gegenstände man tragen kann…und jedes mal ne Portalrolle nur zum Händler und wieder zurück nervt wirklich, vor allem wenn das Maximalgewicht schon allein vom eigenen Equip, Tränken und ggf. Pfeilen zu 2/3 erreicht wird
                                                                                    … ein Paradies für Packesel!
Abgesehen von dieser ständigen Nerveinlage ist das Spiel jedoch mehr als gelungen, und die Tatsache, dass dies die größte Kritik am gesamten Spiel ist, sagt doch schon einiges aus (ok, wäre da nicht noch Story, aber da darf man bei solchen Spielen einfach nichts erwarten…die ist bei diesen Hack & Slays einfach mal nachrangig).
Hinzu kam noch, dass man sogar auch zu zweit miteinander vor der Konsole spielen konnte, was den Spaß noch größer machte und es endgültig zu einem meiner damals liebsten PS2-Games machte.
Angefangen hatte ich das Spiel mit dem Barbaren, und hatte mit diesem auch viel Spaß bis zum 3. Akt. Dieser beginnt mit einer Lava-Welt, wo u. a. große Golems mit Felsbrocken auf einen werfen. An sich sind diese Golems schnell hin, würden sie nur nicht ständig in der Lava stehen bleiben, in welcher man nicht an sie rankommt, da man sofort stirbt wenn man in diese tritt.
Da ich diese scheiß Golems nicht ungestraft davonkommen lassen konnte, fing ich nochmal neu mit einem Waldläufer an, und war mit diesem noch zufriedener als mit dem Barbaren, da er abwechslungsreicher ist (man bewegt und zielt ja nicht mit einer Maus, sondern steuert Chara und Blickrichtung direkt mit dem linken Stick…man kann also nicht einfach einen Mauszeiger auf dem Gegner gedrückt halten sondern muss sich exakt auf den Gegner ausrichten. Hinzu kommt, dass Pfeile Verbrauchsgüter sind, man also immer sich einen großen Vorrat kaufen muss….nervig, aber ist ok, sind ja nicht teuer…aber sie WIEGEN!!! Der Waldläufer wurde also noch mehr vom Maximalgewicht gemobbt als die anderen…machte aber halt Spaß solange er die Fresse hielt, denn leider war ihm sein Gepäck und durch mir sein Gelaber „zu viieeel!!!“
Den 2. Teil Champions: Return to Arms hatte ich mir natürlich auch geholt. Wieder ein gutes Spiel, wenn auch nicht mit großen Neuerungen…im Grunde ein großes Add-On mit eigener Story (naja...“Story“…^^).
Größte Neuerung waren 2 neue Klassen: den Val-Shir-Berserker, ein Tigermensch der mit Äxten kämpfte und sogar Wurfäxte benutzen könnte, und den Iskar-Schamanen, eine Art Echsenmensch mit verschiedensten Zaubern um vor allem Gegner zu schwächen, sich zu stärken und im Nahkampf den Rest zu geben. Auch die anderen Klassen bekamen einige neue Skills, u. a. konnte der Waldläufer nun seine Pfeile beschwören und musste sie nicht mehr kaufen.
Trotzdem probierte ich auch die beiden neuen und entschied mich für den Iksar-Schamanen, auch wenn man seinen Chara aus CoN hätte importieren können. Neue Gebiete, Bosse, Gegner und Gegenstände rundeten das ganze ab und machten es zu einem gelungenen Nachfolger, der mir ebenfalls viel Freude bereitete. Schade dass es die Champions-Reihe nicht inzwischen auch auf die PS3 geschafft hat…




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