Sonntag, 8. Juli 2012

Giganticness



Am Wochenende war mal wieder die beste Freundin meiner Freundin da, die selbst eine große Spielesammlung besitzt, und immer wieder ein paar Games zum spielen da lässt, um sie beim nächsten Mal wieder mitzunehmen. Dabei fiel mir spontan ein, welches das letzte Spiel war, welches sie wieder mitgenommen hatte: SHADOW OF THE COLOSSUS.
Genauer gesagt die ICO & Shadow of the Colossus HD Collection, aber ICO gefiel mir nicht wirklich, weshalb ich es nicht weit gespielt habe. SotC hingegen gefiel mir, und ich hatte es zum Glück noch bevor sie wiederkam durchgespielt
Auch wenn es eine PS3-Version mit überarbeiteter Grafik ist, darf man natürlich nicht vergessen, dass es eigentlich ein PS2-Spiel von 2006 ist. Technisch ist somit kein Preis mehr zu gewinnen, denn die Grafik ist zwar noch ansehlich, jedoch sehr altbacken. Trotzdem ist das Spiel eine visuelle Augenweide.
Den Großteil des Spiel läuft, schwimmt, reitet und klettert man durch wirklich atemberaubende Landschaften. Die Landschaft selbst ist dabei nicht einmal sehr aufwendig und detailliert gestaltet, dafür jedoch grandios in Szene gesetzt. Man kann einfach durch die Welt reiten, und gelangt an verschiedenste Orte. Man kommt zu riesigen Seen, tiefen Wäldern, endlosen Wüsten, tiefen Schluchten, riesigen Bergwänden und gigantischen Höhlen. Dabei sieht man wirklich fast nur die reine Natur. Menschen findet man in den Landschaften keine, nur ab und zu einen Adler, ein paar Eidechsen oder im Wasser einige Fische.
Nur selten findet man Hinweise auf frühere menschliche Einflüsse, wie z. B. steinerne Brücken oder die wie kleine Tempel aussehenden moosüberwachsenen Speicherpunkte.
Und natürlich der wirklich riesige Tempel in der Mitte der gesamten Landschaft, welcher Ausgangspunkt des Abenteuers ist. In ihm befindet sich der einzige menschliche „Begleiter“ unseres Helden Wanda: das Mädchen Mono. Genauer gesagt: ihr Leichnam, denn sie wurde auf Grund ihres angeblich verfluchten Lebens geopfert, weshalb unser Held, um sie zu retten, 16 Kolosse töten muss, deren 16 Statuen alle im Tempel stehen.
Diese Kolosse muss er der Reihe nach erledigen, wobei ihm sein Schwert mit einem Lichtstrahl die Richtung weist. Dann macht man sich mit seinem treuen Pferd Agro auf, um ewig durch die schöne Landschaften zu dem jeweiligen Koloss zu gelangen.
Das Pferd nimmt dabei mehr als nur die Rolle eines Fortbewegungsmittels ein wie z. B. in Assassins Creed. Es hat einen eigenen Charakter, schließlich ist es der einzige wirkliche (bzw. lebendige) Begleiter unseres Helden. Bei manchen Kolossen benötigt man sogar im Kampf die Hilfe des Pferdes, da man sonst zu langsam wäre.
Das imposanteste am Spiel sind aber natürlich die Kolosse.
Wenn man vor dem ersten Koloss steht staunt man einfach nur darüber, wie riesig dieser ist, und man fragt sich, wie man ihn zu Fall bringen soll. Doch dann fängt man an und klettert am Koloss hoch, um seine Schwachstellen zu erreichen. Dabei ist das Klettern wirklich spannend, denn man muss sich an Kanten hochziehen und auf dem Fell nach oben klettern. Eine stetig sinkende Kraftanzeige zeigt an, wie lange man sich noch festhalten kann, weshalb man nach Vorsprüngen suchen muss, auf denen man kurz verweilen kann, um seine Kraftanzeige wieder aufzufüllen.
Klingt einfach? Ist es aber nicht, denn der Koloss bewegt sich die ganze Zeit und versucht einen abzuschütteln. Manch einer greift sogar nach einem und man muss ausweichen.
Irgendwann gelangt man zur Schwachstelle, und fängt an, so oft mit dem Schwert darauf einzustechen, bis die Energieleiste des Kolosses auf 0 sinkt. Dies nimmt aber meist mehrere Anläufe in Anspruch, da die Schwachstellen oft an Orten sind, an denen man sich festhalten muss, und an welchen der Koloss extrem versucht einen loszuwerden. Da man zum Zustechen erst einmal Ausholen muss, und dieses durch das Schütteln ständig unterbrochen wird, muss man zustechen und festhalten gut timen. Natürlich sinkt hierbei auch wieder die Ausdauerleiste, weshalb man rechtzeitig auf einen Vorsprung zurücklettern sollte um sie wieder zu füllen, denn sonst fällt man runter, und muss den gesamten Koloss neu erklimmen.
Hinzu kommt, dass die späteren Kolosse für gewöhnlich mehrere Schwachpunkte haben, die alle zu gleichen Teilen abgearbeitet werden müssen.
Die Auswahl der Kolosse ist beeindruckend, da sie alle so unterschiedlich sind. Die meisten erinnern an Tiere und befinden sich auf dem Boden, einige aber auch im Wasser oder gar in der Luft. Grade bei letzten ist es wirklich ein unglaubliches Gefühl, wenn man erst einmal auf dem Koloss drauf ist, da man eine unglaubliche Sicht auf die Landschaft hat, sich aber in dieser riesigen Höhe am Koloss entlangklettern muss um zu den Schwachstellen zu gelangen, und man dauernd sich festhalten muss und kurz vor hinunterfallen muss...echt ein unglaubliches Gefühl, und nach jedem einzelnem Koloss fühlt man sich, als hätte man einen extremen Endgegner geschafft...gepaart mein ein wenig Bedauern, denn jedesmal sinkt der Koloss danach theatralisch zu einem Haufen Steine zusammen...und erinnert dabei an ein unschuldiges Tier, welches wir einfach niederstreckten, ohne dass es uns etwas tat (schließlich fingen wir ja an auf es heraufzuklettern und versuchte uns nur abzuwerfen)
Alles in allem ein tolles Spiel, welches wirklich auf seine ganz eigene Weise zu begeistern weiß...wer ein Spiel sucht, welches kein vergleichbares Äquivalent hat, und wirklich atemberaubend auf seine ganz eigene Weise ist, der ist hier mit Shadow of the Colossus gut bedient.



Bilder von http://collider.com     http://www.kekkai.org     

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