Am Wochenende war mal wieder die beste
Freundin meiner Freundin da, die selbst eine große Spielesammlung
besitzt, und immer wieder ein paar Games zum spielen da lässt, um sie beim nächsten Mal wieder mitzunehmen. Dabei fiel mir spontan ein,
welches das letzte Spiel war, welches sie wieder mitgenommen hatte: SHADOW OF THE COLOSSUS.
Genauer gesagt die ICO & Shadow of
the Colossus HD Collection, aber ICO gefiel mir nicht wirklich,
weshalb ich es nicht weit gespielt habe. SotC hingegen gefiel mir, und ich
hatte es zum Glück noch bevor sie wiederkam durchgespielt
Auch wenn es eine PS3-Version mit
überarbeiteter Grafik ist, darf man natürlich nicht vergessen, dass
es eigentlich ein PS2-Spiel von 2006 ist. Technisch ist somit kein
Preis mehr zu gewinnen, denn die Grafik ist zwar noch ansehlich,
jedoch sehr altbacken. Trotzdem ist das Spiel eine visuelle
Augenweide.
Den Großteil des Spiel läuft,
schwimmt, reitet und klettert man durch wirklich atemberaubende
Landschaften. Die Landschaft selbst ist dabei nicht einmal sehr
aufwendig und detailliert gestaltet, dafür jedoch grandios in Szene
gesetzt. Man kann einfach durch die Welt reiten, und gelangt an
verschiedenste Orte. Man kommt zu riesigen Seen, tiefen Wäldern,
endlosen Wüsten, tiefen Schluchten, riesigen Bergwänden und
gigantischen Höhlen. Dabei sieht man wirklich fast nur die reine
Natur. Menschen findet man in den Landschaften keine, nur ab und zu
einen Adler, ein paar Eidechsen oder im Wasser einige Fische.
Nur selten findet man Hinweise auf
frühere menschliche Einflüsse, wie z. B. steinerne Brücken oder
die wie kleine Tempel aussehenden moosüberwachsenen Speicherpunkte.
Und natürlich der wirklich riesige
Tempel in der Mitte der gesamten Landschaft, welcher Ausgangspunkt
des Abenteuers ist. In ihm befindet sich der einzige menschliche
„Begleiter“ unseres Helden Wanda: das Mädchen Mono. Genauer
gesagt: ihr Leichnam, denn sie wurde auf Grund ihres angeblich
verfluchten Lebens geopfert, weshalb unser Held, um sie zu retten, 16
Kolosse töten muss, deren 16 Statuen alle im Tempel stehen.
Diese Kolosse muss er der Reihe nach
erledigen, wobei ihm sein Schwert mit einem Lichtstrahl die Richtung
weist. Dann macht man sich mit seinem treuen Pferd Agro auf, um ewig
durch die schöne Landschaften zu dem jeweiligen Koloss zu gelangen.
Das Pferd nimmt dabei mehr als nur die
Rolle eines Fortbewegungsmittels ein wie z. B. in Assassins Creed. Es
hat einen eigenen Charakter, schließlich ist es der einzige
wirkliche (bzw. lebendige) Begleiter unseres Helden. Bei manchen
Kolossen benötigt man sogar im Kampf die Hilfe des Pferdes, da man
sonst zu langsam wäre.
Das imposanteste am Spiel sind aber
natürlich die Kolosse.
Wenn man vor dem ersten Koloss steht
staunt man einfach nur darüber, wie riesig dieser ist, und man fragt
sich, wie man ihn zu Fall bringen soll. Doch dann fängt man an und
klettert am Koloss hoch, um seine Schwachstellen zu erreichen. Dabei
ist das Klettern wirklich spannend, denn man muss sich an Kanten
hochziehen und auf dem Fell nach oben klettern. Eine stetig sinkende
Kraftanzeige zeigt an, wie lange man sich noch festhalten kann,
weshalb man nach Vorsprüngen suchen muss, auf denen man kurz
verweilen kann, um seine Kraftanzeige wieder aufzufüllen.
Klingt einfach? Ist es aber nicht, denn
der Koloss bewegt sich die ganze Zeit und versucht einen
abzuschütteln. Manch einer greift sogar nach einem und man muss
ausweichen.
Irgendwann gelangt man zur
Schwachstelle, und fängt an, so oft mit dem Schwert darauf
einzustechen, bis die Energieleiste des Kolosses auf 0 sinkt. Dies
nimmt aber meist mehrere Anläufe in Anspruch, da die Schwachstellen
oft an Orten sind, an denen man sich festhalten muss, und an welchen
der Koloss extrem versucht einen loszuwerden. Da man zum Zustechen
erst einmal Ausholen muss, und dieses durch das Schütteln ständig
unterbrochen wird, muss man zustechen und festhalten gut timen.
Natürlich sinkt hierbei auch wieder die Ausdauerleiste, weshalb man
rechtzeitig auf einen Vorsprung zurücklettern sollte um sie wieder
zu füllen, denn sonst fällt man runter, und muss den gesamten
Koloss neu erklimmen.
Hinzu kommt, dass die späteren Kolosse
für gewöhnlich mehrere Schwachpunkte haben, die alle zu gleichen
Teilen abgearbeitet werden müssen.
Die Auswahl der Kolosse ist
beeindruckend, da sie alle so unterschiedlich sind. Die meisten
erinnern an Tiere und befinden sich auf dem Boden, einige aber auch
im Wasser oder gar in der Luft. Grade bei letzten ist es wirklich ein
unglaubliches Gefühl, wenn man erst einmal auf dem Koloss drauf ist,
da man eine unglaubliche Sicht auf die Landschaft hat, sich aber in
dieser riesigen Höhe am Koloss entlangklettern muss um zu den
Schwachstellen zu gelangen, und man dauernd sich festhalten muss und
kurz vor hinunterfallen muss...echt ein unglaubliches Gefühl, und
nach jedem einzelnem Koloss fühlt man sich, als hätte man einen
extremen Endgegner geschafft...gepaart mein ein wenig Bedauern, denn
jedesmal sinkt der Koloss danach theatralisch zu einem Haufen Steine
zusammen...und erinnert dabei an ein unschuldiges Tier, welches wir
einfach niederstreckten, ohne dass es uns etwas tat (schließlich
fingen wir ja an auf es heraufzuklettern und versuchte uns nur
abzuwerfen)
Alles in allem ein tolles Spiel,
welches wirklich auf seine ganz eigene Weise zu begeistern weiß...wer
ein Spiel sucht, welches kein vergleichbares Äquivalent hat, und
wirklich atemberaubend auf seine ganz eigene Weise ist, der ist hier
mit Shadow of the Colossus gut bedient.
Bilder von http://collider.com http://www.kekkai.org
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